Qualität in der Doktorandenbetreuung: Mehr Überwachung der Doktoranden?
Montag, 13. Februar 2012Im letzten Jahr wurde durch die Guttenberg-Affäre der Glaube an das System der Qualifizierung als Dr.-Titel-Träger in den Grundfesten erschüttert. Sind die aufgedeckten Fälle des Plagiats tatsächlich bedauerliche Einzelfälle oder liegt etwas im Promotionswesen generell im Argen in Deutschland?
In Folge der öffentlichen Diskussionen um die Qualität der Promotionen hierzulande, wurden verschiedene Modelle vorgeschlagen, die überwiegend darauf aus sind, die Doktorandinnen und Doktoranden stärker zu kontrollieren oder einfach nur mehrere Betreuer zur Verfügung zu stellen. Kontrolle statt Ursachenforschung! Kontrollmaßnahmen und geänderte Promotionsordnungen täuschen über die Tatsache hinweg, dass oftmals mit einer mangelnden Betreuung durch die Doktormütter und -väter das Übel erst anfängt und wissenschaftliches Fehlverhalten in Hochschulen – nicht so selten wie man vielleicht denkt – auch vorgelebt wird. Nicht umsonst hatte der Deutsche Hochschulverband seinen 60. DHV-Tag 2010 unter das Motto „Wissenschaft braucht Ethik“ gestellt. (mehr …)